Kommt die Agrarwende?

taz salon über eine Reform der Landwirtschaft

Über die Atomkatastrophe in Japan droht er in Vergessenheit zu geraten: der Skandal um dioxinverseuchtes Hühnerfutter – hervorgerufen dadurch, dass eine Firma technisches Fett ins Fressen mischte. Die Versuchung ist groß, durch solche Tricks die Kosten zu senken. Denn die Agrarbranche dreht das große Rad: Immer gewaltiger sollen die Schweine-, Rinder- und Hühnerställe werden. Das so erzeugte Fleisch wird auf den Weltmarkt exportiert – und mehrt den Wohlstand Deutschlands.

Allerdings mehren sich auch die Stimmen, die diese Art der Landwirtschaft für unvertretbar halten – aus moralischen wie ökologischen Gründen. Hühner etwa attackieren einander, wenn sie in zu großen Gruppen gehalten werden. Die Fleischproduktion an sich verstärkt den Treibhauseffekt. Großflächige Monokulturen gefährden die biologische Vielfalt.

Es scheint an der Zeit, die alte Debatte über eine ökologische Landwirtschaft konsequenter als bisher zu führen: 20 Prozent der inländischen Anbaufläche sollte bereits 2010 ökologisch bewirtschaftet werden. Warum sind es bis heute nur knapp sechs Prozent? Ließe sich die gesamte Landwirtschaft umstellen? Was wären die Voraussetzungen dafür, was die Konsequenzen?

Diese Fragen diskutieren heute Carola Ketelhodt vom Anbauverband Bioland, Rolf Winter vom Öko-Gut Wulksfelde, Sebastian Lakner von der Universität Göttingen und Klaus-Peter Lucht vom Bauernverband.  (taz)

taz salon: 19.30 Uhr, Kulturhaus 73, Schulterblatt 73