das wichtigste
: Schlag gegen Neonazis

Sieben Festnahmen bei Razzia in Bayern. Haftbefehle nach rassistischem Angriff in Baden-Württemberg

ROSENHEIM/LAHR dpa ■ Bei einem groß angelegten Polizeieinsatz gegen die rechtsextreme Szene in Südbayern sind sieben Neonazis festgenommen worden. Bei der Durchsuchung von 15 Häusern und etlichen Nebengebäuden gestern Morgen im Raum Rosenheim wurden 55 Kurz- und Langwaffen sichergestellt, darunter auch Maschinengewehre. Wie das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) in München mitteilte, lagen gegen vier der festgenommenen Männer schon zuvor Haftbefehle wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie wegen Verstößen gegen das Waffengesetz vor.

Alle Beschuldigten seien der rechtsextremen Szene zuzuordnen. Neben illegalem Waffenbesitz wird ihnen auch Waffenhandel vorgeworfen. Sie sollen auch frei verkäufliche Waffen so bearbeitet haben, dass diese scharfen Waffen gleichzusetzen sind. Sie sollen zudem eine kriminelle Vereinigung zum Waffenerwerb gebildet und sich die Waffen zum Teil mit Einbrüchen beschafft haben. Das Spektrum reiche vom alten Karabiner bis hin zu Maschinengewehren, teilte das LKA gestern weiter mit.

Unterdessen sind nach dem Angriff von Rechtsradikalen auf einen 35-jährigen Deutschen tunesischer Abstammung im baden-württembergischen Lahr gegen zwei Skinheads Haftbefehle erlassen worden. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um zwei Elsässer im Alter von 20 und 24 Jahren. Sieben weitere Verdächtige wurden wieder freigelassen, da bei ihnen Beweise für einen dringenden Tatverdacht fehlten. Die Männer hatten in der Nacht zum Sonntag ihr Opfer offenbar völlig grundlos angegriffen und brutal zusammengeschlagen.