Polizei verhaftet Winterbetrüger

LAUSCHA taz ■ Wie die Behörden im thüringischen Lauscha gestern mitteilten, hat die Polizei am Dienstagmorgen einen mutmaßlichen Betrüger festgenommen, der seit Tagen unter dem Namen Reiner November dortselbst sein Unwesen trieb. So soll er durch Vortäuschung von Wärme bei mehreren unvorbereiteten Bürgern Frühlingsgefühle ausgelöst haben. Auch habe der Verdächtige November einige Kinder um den heißen Kakao betrogen, den sie zu dieser Jahreszeit sonst immer nach Abnahme der sich bildenden Milchpelle zu sich nehmen. Ähnlich sei der mutmaßliche Winterbetrüger auch im Fall diverser erwachsener Einwohner der Glasbläserstadt vorgegangen, die tief enttäuscht auf die gewohnte vorweihnachtliche Glühweinverköstigung verzichten mussten. Wie die Polizei weiter mitteilte, halte sich November nach einem Gesetz von 1849 widerrechtlich in der Metropole des Schiefergebirges auf und sei tatsächlich ein gebürtiger Sachse namens Reiner Frühling. Die genaue Identität sei allerdings bislang noch nicht geklärt. Inzwischen sei November beziehungsweise Frühling in die Landeshauptstadt Erfurt überstellt worden. Dem betrügerischen November drohe eine Anklage wegen Vorspiegelung falscher Tatsachen. Er müsse mit einer Haftstrafe nicht unter drei Wintern rechnen, erklärte das zuständige Landesamt für Jahresendzeitfragen in Erfurt.