Nord-Ostsee-Lokführer streiken vorerst nicht

TARIFSTREIT Lokführer-Gewerkschaft und Privatbahn NOB wollen Verhandlungen aufnehmen

Im Norden wird es vorerst keinen Lokführer-Streik bei der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) geben. NOB und Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) vereinbarten stattdessen am Mittwoch vor dem Kieler Arbeitsgericht in einem Eilverfahren die Aufnahme von Verhandlungen über einen Haustarif. Beide Seiten folgten damit einem Vergleichsvorschlag des Gerichts.

Danach wird die NOB bis zum 24. März ein verhandlungsfähiges Angebot und die GDL einen Termin für den Verhandlungsbeginn über einen Haustarif vorlegen. Für den Tarif sollen nach dem Willen der Gewerkschaft bundeseinheitliche Rahmenbedingungen gelten. Bis zum Abschluss oder dem Scheitern der Verhandlungen dürfen keine Streikmaßnahmen stattfinden, betonte Richterin Sabine Göldner-Dahmke.

Die NOB, eine Tochtergesellschaft des privaten Bahnunternehmens Veolia Verkehr, hatte eine Einstweilige Anordnung zum Verbot von Streikmaßnahmen beantragt. Sie ist aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten und will sich nicht zu Verhandlungen über einen bundeseinheitlichen Tarifvertrag drängen lassen. Mit dem Vergleich ist der Rechtsstreit erledigt. Der Streitwert wurde auf 250.000 Euro festgelegt.

NOB-Geschäftsführer Andreas Winter lobte den Vergleich. Jetzt hoffe die NOB auf ernsthafte Verhandlungen, sagte er am Mittwoch. Der GDL-Bezirksvorsitzende Nord, Lutz Schreiber, sagte, die Lokführergewerkschaft sei mit dem Kompromiss der Gegenseite ein ganzes Stück entgegengekommen. Die Lokführer wollen einheitliche Tarifstandards im Nah-, Fern- und Güterverkehr durchsetzen.  (dpa)