Ehrung für Konrad Weiß

ORDEN Polen zeichnet den DDR-Bürgerrechtler und Dokumentarfilmer als Kavalier aus

Der Publizist und frühere DDR-Bürgerrechtler Konrad Weiß (69) ist für seine Verdienste um die deutsch-polnischen Beziehungen mit dem Kavalierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen geehrt worden. Weiß gehöre mit seinem Engagement bei der „Aktion Sühnezeichen“ zu den Wegbereitern der Aussöhnung zwischen beiden Nachbarvölkern, betonte der polnische Botschafter, Marek Prawda, bei der Übergabe des Ordens am Mittwoch.

Der Dokumentarfilmer Weiß gehörte zu den Pionieren der „Sühnezeichen“-Arbeit in Polen. Mitte der 60er Jahre nahm er an einem ersten Arbeitseinsatz in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz teil. Von dieser Arbeit, die „Sühnezeichen“ bis heute fortsetzt, seien wichtige Impulse für die Beziehungen zwischen Polen und Deutschland ausgegangen, betonte der Botschafter.

Weiß stammt aus der heute in Polen liegenden schlesischen Kleinstadt Lauban. 1989 gehörte er zu den Erstunterzeichnern des Gründungsaufrufes der Bürgerbewegung Demokratie Jetzt. Für sie saß er Ende 1989/90 am Zentralen Runden Tisch der DDR. Bis 1994 gehörte er der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag an. 1992 kritisierte er in einer berühmt gewordenen Rede mit dem Thema „Ich schäme mich“ die Gewaltattacken von Neonazis gegen Ausländer und das seiner Ansicht nach ignorante Verhalten der CDU/CSU/FDP-Bundesregierung. (epd)