Der „Pannekopp“ ist vergeben

Veronika Ferres erhält den 25 Kilo schweren Schrott-Karnevals-Orden des Dortmunder Geierabends 2007

Er ist die schwerste Auszeichnung der Welt, seine Verleihung verbunden mit barer Münze. Doch niemand will ihn haben. Gestern wurde in Dortmund der „Pannekopp“ für besondere Verdienste um das Ruhrgebiet trotzdem vergeben. Erhalten hat ihn die Schauspielerin Veronica Ferres, gewählt im Internet und vom Publikum des „Geierabends“. Nominiert war die „Vroni“ (Jürgen Flimm) wegen ihres Einsatzes um die Reinerhaltung der gepflegten Revier-Sprache.

Auserwählt wurde Ferres wegen ihrer Absage bei der Ruhrtriennale Produktion „Courasche oder Gott lass nach“ im letzten Jahr. Sie hatte für die Hauptrolle des Theaterstücks von Wilhelm Genazino zunächst zugesagt, dann jedoch kurz vor der Premiere wieder abgesagt. Die Produktion wurde verschoben.

Der Text, den sie als eine alternde Prostituierte sprechen sollte, enthielt ihrer Meinung nach zu viele vulgäre Ausdrücke wie „Ficken“ und „Sperma“. Veronica Ferres sah ihren Ruf gefährdet. „Geierabend“-Steiger Martin Kaysh: „Recht so, hier im Pott spricht niemand so primitiv“ Der Einheimische pflege eine nahezu höfische Hochsprache. Hier sage doch keiner hömma. Eher: Entschuldigen Sie bitte, könnten Sie mir vielleicht für ein Minütchen das Ohr leihen, wenn es konveniert? – allerhöchstens und ganz selten mal poppen.

Gestern Abend sollte also zum fünften Mal der schwerste Karnevalsorden der Welt, bestehend aus 25 Kilo rostigem Stahl überreicht werden. Doch Frau Ferres kam, wie alle Preisträger vor ihr, natürlich nicht und schlug auch die 111,11 Euro-Prämie in den Wind. Die Kohle fließt jetzt einem sinnvollen Projekt zu. Das kann sich der „Geierabend“ leisten: 20.000 Zuschauer zählten die Veranstalter in 41 ausverkauften Vorstellungen. PEL