Uber expandiert weiter

MOBILITÄT Taxi-Konkurrent kündigt Dienste in Düsseldorf, Stuttgart und Köln an. Städte prüfen Verbote. Knackpunkte: Beförderungsschein und Konzession

DÜSSELDORF afp | Der Fahrdienstanbieter Uber will in Deutschland weiter expandieren. Als Nächstes werde das Unternehmen in Düsseldorf aktiv, sagte der Sprecher der Geschäftsführung des deutschen Uber-Zweigs, Fabien Nestmann, dem Handelsblatt. Dort solle der Dienst UberPop, bei dem Privatleute gegen Geld Fahrdienste leisten können, angeboten werden. Für die Zukunft sei eine Geschäftstätigkeit auch in Köln und Stuttgart geplant.

In Berlin, München, Hamburg und Frankfurt am Main ist Uber bereits präsent. Allerdings gibt es in allen vier Städten erhebliche Bedenken der Behörden gegen das Angebot des US-Unternehmens. In Hamburg verbot die Hamburger Wirtschaftsbehörde Uber im Juli den Transport von Passagieren. Das Unternehmen reichte dann vor Gericht einen Eilantrag dagegen ein – bis zur Entscheidung darf Uber weiter vorgehen wie bisher.

Auch die zuständigen Behörden in Berlin, Frankfurt und München prüfen, ob und wie sie dem Anbieter seine Dienstleistung gegebenenfalls untersagen könnten. Derzeit höre man verschiedene Parteien und Sachverständige an, sagte eine Sprecherin der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Verkehr. Eine Entscheidung falle frühestens Anfang September.

Auch in Düsseldorf gibt es Bedenken. Ein Sprecher der Stadt sagte, falls Uber „hier sein übliches Angebot anbieten“ werde, „sehen wir die gleichen Probleme wie andere Städte und werden gegebenenfalls dagegen vorgehen“. Einige Behördenvertreter und Juristen sind der Auffassung, dass Fahrer, die bei Uber ihre Dienste anbieten, einen Personenbeförderungsschein vorweisen müssen. Außerdem benötige die Firma möglicherweise Taxi-Konzessionen.

Die etablierten Taxiverbände machen seit Längerem in ganz Europa gegen Uber oder Mitbewerber wie die deutsche Firma Wundercar mobil. Sie sehen in den Anbietern unlautere Konkurrenz. Uber bietet neben der Vermittlung privater Fahrer über eine Smartphone-App in einigen Städten auch professionelle Limousinendienste an. Die Firma aus Kalifornien ist bereits in mehr als 30 Ländern aktiv.