MODELLBAUAFFÄRE
: Zweiter Exkompagnon gegen Haderthauer

MÜNCHEN | In der Modellbauaffäre der bayerischen Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) hat sich nun ein zweiter ehemaliger Kompagnon gegen die Politikerin gestellt. Im Bayerischen Rundfunk widersprach Haderthauers Exmitgesellschafter der Sapor Modelltechnik, Friedrich Sager, der Darstellung, die Firma habe aus Idealismus gehandelt. „Es ging nur darum, möglichst schnell die Fahrzeuge fertigzustellen und sie zu verkaufen, dass die Investitionen wieder zurückkommen und das Geld verdient wird“, sagte Sager dem BR-Magazin „Kontrovers“.

So hätten in den Verhandlungen mit Christine Haderthauer und deren Mann Hubert mögliche Therapieerfolge bei den für den Modellbau eingesetzten psychisch kranken Straftätern keine Rolle gespielt. Auch sei nie davon die Rede gewesen, dass die Firma einen sozialen Zweck erfüllen solle. Sager und der Exmitgesellschafter Roger Ponton, der die Haderthauers wegen Betrugs angezeigt hatte, sagten, es sei wichtiger Teil des Geschäftsmodells gewesen, dass die psychisch kranken Mitarbeiter der Modellbaugruppe extrem niedrige Stundenlöhne erhalten. (afp)