Potsdamer Zeuge erkennt Stimme

POTSDAM dpa ■ In der Mailbox-Aufzeichnung des Potsdamer Übergriffs auf Ermyas M. will ein Zeuge die Stimme des Hauptangeklagten wiedererkannt haben. Der Nachbar von Björn L. sagte gestern vor dem Potsdamer Landgericht, er habe nach der Tat die Aufzeichnung in den Medien gehört und die Stimme an der Tonhöhe identifiziert. Er sei sich hundertprozentig sicher. Schließlich habe der Angeklagte eine markant hohe Stimme. Die Verteidigung wertete dies als „subjektive Einschätzung“. Björn L. soll am Ostersonntag 2006 den in Äthiopien geborenen Deutschen Ermyas M. durch einen Faustschlag lebensgefährlich verletzt, der Mitangeklagte Thomas M. dem Opfer nicht geholfen haben. Beide bestreiten, überhaupt am Tatort gewesen zu sein. Das Wortgefecht zwischen Opfer und Tätern war auf der Handy-Mailbox der Ehefrau des Opfers aufgezeichnet worden. In einer früheren Vernehmung hatte der Nachbar Björn L. eine „rassistische Grundeinstellung“ bescheinigt. Diese Aussage relativierte der Zeuge nun.