Sommerpause & Außenblick
: Unbeirrt weiter

Hajo Schiff

Die meisten Galerien und Off-Räume machen jetzt Sommerpause. Ein Projekt läuft unbeirrt weiter: Jeden Freitag dieses Jahres gibt es für drei Stunden eine einmalige Präsentation im Ausstellungsraum „2025“. Performance oder Vortrag, Musik oder Licht, Videoprojektionen oder auch eine eher traditionelle Bilderhängung. Diese schlicht „Aktion“ genannte Reihe wird von einer Arbeitsgruppe aus Künstlerinnen und Künstlern des „Kunst und Kultur e. V. 2025“ kuratiert. Sie hat explizit alle Ausdrucksformen erlaubt, gern auch solche vom Rand der etablierten Kunst und darüber hinaus. Das Projekt ist ein Statement für das „ephemere Momentum“: einmalige Situationen und unvollendete Positionen. Die nächsten beiden Termine werden von Ralf Paul Randau und von Nadine Arbeiter und Christina Kramer bespielt.2025, Ruhrstraße 88, freitags 20–23 Uhr. 2025ev.de

Fünf Künstler und Künstlerinnen aus dem südkoreanischen Busan waren auf einer Deutschlandreise 2013 auch im Hamburger Gängeviertel. Jetzt zeigen sie dort in der Ausstellung „My Place“ von Foto- und Videokonzepten bis zur surrealistischen Landschaftsverfremdung ihre künstlerischen Reflexionen über traditionelle Wohnformen und Stadtveränderungsprozesse oder stellen die Frage nach der Möglichkeit der Einflussnahme und der Autonomie der Kunst. Das ist nicht nur als eine Außensicht auf das „Projekt Gängeviertel“ interessant: Arum Chun, Junghoon Kang, Hyunjeong Lim, Jahyun Park und Dukkyoung Wang sind die Probleme der Gentrifizierung aus Busan geläufig. Dort sind durch Maßnahmen zur „Aufwertung“ der Stadt die Lebenshaltungskosten dramatisch gestiegen und die Künstler konnten ihre einst erkämpften Räume nicht mehr finanzieren.Finissage: Heute, Sa, 9. 8., 15–20 Uhr, Galerie Speckstraße, Speckstraße 83–85