Brandneue Klamotten für Feuerwehrleute

FEUERWEHR Die blauen Einsatzanzüge werden gegen sandfarbene Dienstkleidung ausgetauscht

Die Berliner Feuerwehr bekommt neue Schutzanzüge. Nicht nur die Berufsfeuerwehr, auch die Freiwillige Feuerwehr soll bis Ende des Jahres neu eingekleidet sein. Die Kosten für die Anschaffung bezifferte Innensenator Ehrhart Körting (SPD) im Abgeordnetenhaus auf 5 Millionen Euro. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP), die auch die Feuerwehr vertritt, reagierte empört. Die Schutzkleidung könne nur gekauft werden, wenn die Feuerwehr auf die Anschaffung von Löschfahrzeugen, Lastwagen und Computern verzichte, hieß es in einer Pressemitteilung vom Freitag. Ein Feuerwehrsprecher wies die Vorwürfe als unzutreffend zurück.

Dass die etwa 4.500 Feuerwehrleute neue Schutzkleidung bekommen sollen, ist schon lange beschlossene Sache. Die Einsatzanzüge traditionell blauen Farbtons sollen gegen sandfarbene Schutzanzüge eingetauscht werden. Im Unterschied zu den alten, zum Teil 15 Jahre alten Anzügen seien die neuen Jacken und Hosen ergonomisch geschnitten und aus feuerbeständigerem Material, so ein Feuerwehrsprecher. Etwa 300 Beamte haben die Anzüge bereits getestet. Bis Ende 2011 sollen alle Feuerwehrleute entsprechend ausgestattet sein.

Die Schutzanzüge für die Berufsfeuerwehr kosten 3,4 Millionen Euro, die Anzüge für die Freiwillige Feuerwehr 1,6 Millionen Euro. Die 3,6 Millionen muss die Feuerwehr dem Sprecher zufolge aus ihrem eigenen Etat bestreiten, die restliche Summe bekommt sie zusätzlich.

Im Fall des tödlichen Brandes in der Neuköllner Sonnenallee ist die Ermittlergruppe der Polizei von 31 auf 37 Ermittler aufgestockt worden. Bei dem vorsätzlich gelegten Feuer waren am Samstag zwei Erwachsene und ein Säugling ums Leben gekommen. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur. Am Freitagmorgen rückte die Feuerwehr erneut nach Neukölln aus, um in einem Hausflur ein brennendes Sofa zu löschen. Inzwischen mehren sich Rufe nach einer Rauchmelderpflicht. PLU