Hilfe für Valentin

GESCHICHTE Jugendliche aus acht Ländern helfen bei Ausgrabungen am U-Boot-Bunker in Farge

Jugendliche aus acht Ländern beteiligen sich derzeit an einem 14-tägigen Workcamp auf dem Gelände des ehemaligen U-Boot-Bunkers Valentin in Farge. Dort helfen sie, eine ehemalige Betonmischanlage freizulegen, die aus der Baustellenzeit des Bunkers stammt.

Bei der Errichtung des 400 Meter langen und bis zu 33 Meter hohen U-Boot-Bunkers mussten zwischen 1943 und 1945 über 10.000 Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Deportierte unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten. Rund 2.000 von ihnen starben in dieser Zeit an Unterernährung, Krankheiten und Misshandlungen. Die Bunker-Baustelle war zudem eines der ersten „NS-Arbeitserziehungslager“.

Die 13 Jugendlichen aus Kirgistan, Iran, Tschechien, Spanien, Finnland, Afghanistan, Griechenland und Deutschland legen bis kommenden Samstag Fundamentreste der Betonmischanlage frei. Sie bestand aus acht Mischtrommeln, in denen pro Stunde 300 Sack Zement verarbeitet wurden. Zehn Zwangsarbeiter mussten je eine Trommel befüllen. Der fertige Beton wurde über Rohre in die Schalungen für Fundamente und Wände gepumpt. Die eigentliche Mischanlage ist kurz nach dem Krieg abgebaut worden, zurück blieben die Betonfundamente. Die Grabungsfläche wurde in diesem Jahr in Richtung Bunkerwand ausgeweitet, um den Rand der riesigen Baugrube archäologisch nachweisen zu können.

Organisatoren des internationalen Workcamps sind der Service Civil International, Beschäftigte des „Denkortes Bunker Valentin“ und die Bremer Landesarchäologie.  (epd/taz)