UNTERM STRICH

Der querschnittsgelähmte US-Schauspieler Danny Murphy, der in Hollywoodkomödien wie „Verrückt nach Mary“ und „Alles erlaubt – Eine Woche ohne Regeln“ auftrat, starb nach Angaben seiner Agentin an Krebs, wie das Filmblatt Hollywood Reporter am Freitag berichtete. Er war 58 Jahre alt. Seit einem Schwimmunfall mit 19 Jahren saß er im Rollstuhl.

Auch Menachem Golan ist tot. Der israelische Filmproduzent und ehemalige Hollywood-Studiobesitzer starb im Alter von 85 Jahren in Tel Aviv. Der am See Genezareth geborene Golan leitete zusammen mit seinem Cousin Joram Globus von 1979 bis 1989 die legendäre Hollywood-Produktionsfirma Cannon. In Zeiten einer enormen Kinofilmnachfrage produzierte Cannon bis zu mehr als 40 Streifen im Jahr. Meist waren es billig gemachte Actionfilme mit viel Gewalt und Sex.

Stars wie Chuck Norris, Jean-Claude Van Damme and Sharon Stone verdankten ihre Entdeckung dem ehrgeizigen Selfmademan. Golan, der anfangs unter Roger Corman als Regieassistent gearbeitet hatte, hegte auch künstlerische Ambitionen. 1987 drehte Jean-Luc Godard seinen „King Lear“ bei ihm, 1986 verfilmte Franco Zeffirelli bei ihm die Verdi-Oper „Otello“.

Letztere Produktion und Roman Polanskis aufwendig gedrehter, von der Kritik eher ungnädig aufgenommener Streifen „Piraten“ (1986) oder „Superman 4“ mit Christopher Reeve trieben den Konzern in die Verschuldung.

Golan kehrte Mitte der 1990er Jahre nach Israel zurück, wo er als Regisseur zahlreiche Filme drehte, darunter „Gianni Versace – Der Mord“ (1998) mit Franco Nero in der Rolle des 1997 in Miami ermordeten italienischen Modeschöpfers.