Mzoudi klagt auf Entschädigung

HAMBURG ap ■ Mit einer Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht will der vom Terrorverdacht freigesprochene Student Abdelghani Mzoudi doch noch an seine nicht ausgezahlte Haftentschädigung kommen. Der Freund der Terrorpiloten vom 11. September steht laut Spiegel noch immer auf einer „Taliban-Liste“ der UN. Deshalb seien ihm die 4.708 Euro Entschädigung für 14 Monate Haft nicht ausgezahlt worden. Mzoudi klage beim Verwaltungsgericht München und beantrage zugleich, den Fall dem Bundesverfassungsgericht vorzulegen. Sein Anwalt Michael Rosenthal sagte dem Blatt, die EU-Verordnung, die die Liste für Deutschland rechtsverbindlich gemacht habe, sei verfassungswidrig. Sie lasse keine direkte gerichtliche Überprüfung zu, ob jemand darauf zu Unrecht geführt werde. Die Bundesanwaltschaft hatte Mzoudi der Beihilfe zur Tötung der Opfer der Anschläge vom 11. September 2001 beschuldigt. Das Hamburger OLG sprach ihn aber aus Mangel an Beweisen frei, der BGH bestätigte im Juni 2005 den Freispruch. Im selben Monat reiste Mzoudi freiwillig nach Marokko aus.