hamburg heute
: Stiften gehen

In Hamburg gibt es mehr als 1.000 Stiftungen. Warum und wofür, fragt die Heinrich-Böll-Stiftung

Im vorigen Jahr sind 46 neu hinzugekommen, die Schallmauer wurde durchbrochen. Genau 1.012 Institutionen sind es jetzt, die Hamburgs Ruf als Stiftungshauptstadt Deutschlands mehren. Deshalb fragt die den Grünen nahe stehende Heinrich-Böll-Stiftung sich und andere, wie es dazu kommen konnte. Zumal der CDU-Senat gern und verschärft stiften lässt: Der neue Jungfernstieg wurde großenteils von einer Stiftung finanziert, die Elbphilharmonie soll es werden.

Der überproportionale Zuwachs in den vergangenen zwei Jahrzehnten aber lässt auch die Vermutung zu, dass stiften einfach in Mode gekommen ist. Nicht zuletzt wegen des Wohlstandes, den die Nachkriegsgeneration ihren Erben hinterlässt. Nicht zufällig ist Hamburg auch die Stadt mit den meisten Millionären in der Republik. Skeptiker jedoch glauben nicht so recht an die Uneigennützigkeit einer betuchten Zivilgesellschaft. Sie beklagen mangelnde Transparenz und fehlende Evaluierung der Gemeinnützigkeit.

Über das Thema diskutieren heute Abend im Grünen Salon des Bildungswerks umdenken/Heinrich-Böll-Stiftung Ulrich Brömmling (Autor), Johanna von Hammerstein (Geschäftsführerin der Bürgerstiftung Hamburg), Jakob Nikolai (Stiftungsaufsicht der Justizbehörde) und Prof. Dr. Peter Rawert (Notar und Stiftungsexperte). SMV

Thalia, Gaußstraße 190, 20 Uhr, Eintritt: 5,50/3,50 Euro