UNTERM STRICH

Nach einem spektakulären Tauziehen kann der Suhrkamp Verlag nun doch den neuen Roman des Literaturnobelpreisträgers Mario Vargas Llosa herausbringen. Das Buch „Der Traum des Kelten“ werde am 12. September bei Suhrkamp erscheinen, teilte Verlags-Pressesprecherin Tanja Postpischil am Mittwoch in Berlin mit. Im November hatte der Rowohlt Verlag überraschend angekündigt, er wolle den neuen Vargas-Llosa-Roman verlegen, vor einigen Wochen jedoch einen Rückzieher gemacht. Suhrkamp, seit drei Jahrzehnten der Hausverlag des peruanisch-spanischen Autors, bemühte sich daraufhin erneut um die Rechte.

Der Schriftsteller Ralph Giordano, 88, hat der Bundesregierung eine fatale Beschwichtigungspolitik gegenüber dem libyschen Staatschef Muammar al-Gaddafi vorgeworfen. „Die Lehre aus meinen eigenen Lebenserfahrungen: Früher eingreifen, die Despoten, Gewalttäter und Folterhäuptlinge wie Gaddafi nicht solange ungeschoren lassen! Hitler bleibt das klassische Lehrbeispiel dafür, welche Folgen die Verzögerung hat“, sagte Giordano, der in der Nazizeit als Jude verfolgt worden war. Die heutigen Deutschen seien die unkriegerischsten, die es je gegeben habe, und das spreche durchaus für sie. Doch mittlerweile stehe ihre Bündnistreue innerhalb der Nato in Frage.

Martin Walser hingegen, wer will seine Meinung zu Politik wirklich hören, aber trotzdem, Walser also geriert sich auch auffällig gewissenhaft gegenüber der deutschen Vergangenheit, findet es aber „einfach toll, dass ein Krieg auch ohne uns stattfinden kann“. Der dpa sagte er weiter: „Ich bin glücklich, dass wir nicht mitmachen, ich bewundere Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass sie uns aus diesem Abenteuer heraushält.“ Und weiter: „Das darf sie, das muss sie als deutsche Politikerin.“ Die Deutschen – nun also für immer Pazifisten?