…WAS MACHT EIGENTLICH ... die Polizei?
: Keine Blitzer mehr verraten

Wrooaam … haben Sie den gesehen? Nein? Aber da kommt … wraaaaooom … schon wieder einer. Weil Sie, lieber Leser, diese Szene nur schriftlich verfolgen, sei Ihnen versichert: Es sind keine Metrobusse, die da vorbeirauschen, es sind hundsgewöhnliche Raser. Jene Spezies, die sich um Tempolimits einen Dreck schert, die mit 125 Sachen durch den Tunnel unterm Alex fegt oder mit 117 durch die Tempo-30-Zone. Gibt es. Ist dokumentiert. Und nicht selten tödlich.

Gemessen werden überhöhte Geschwindigkeiten auf Berliner Straßen von der Polizei. Mit festen und mobilen Radargeräten, vulgo: Blitzern. Bislang war es Praxis der Ordnungshüter, täglich ein paar Standorte der mobilen Raserfallen bekannt zu geben. Übers Internet und via Presse. Damit ist jetzt Schluss.

Die Polizei ist nämlich sauer. Auf die Radiosender. Sie wissen schon: die mit dem besten Mix und den Hits von dannundwann. Denn die haben jahraus, jahrein nicht nur die veröffentlichten Blitzer gemeldet, sondern Hörer angespornt, Radarfallen per Handy zu melden – und die postwendend ausposaunt. Als Service. Was sagt dazu die Polizei? „Die Bekanntgabe von Kontrollstellen hat dazu beigetragen, die Geldbörse von Schnellfahrern zu schonen und möglicherweise die Zahl der Hörer zu steigern. Ein Nutzen für die Verkehrssicherheit ist nicht festzustellen.“

Freche Blitzerpetzer wird es im Rundfunk auch weiterhin geben. Aber kein offizielles Standort-outing. Fazit: Radiohören bleibt qualvoll – aber für Raser wird das Leben schwerer. Danke, Polizei. CLP FOTO: ARCHIV