Gesprächsfaden gerissen

SQUATTING DAYS Die Veranstalter eines geplanten Besetzer-Camps werfen den Hamburger Behörden Blockadehaltung vor – und umgekehrt

Die internationalen Squatting Days finden Ende des Monats in Hamburg statt – das zumindest unterstreichen die Organisatoren des Besetzer-Kongresses gegenüber der taz. Allerdings haben sie trotz bereits im Mai aufgenommener Verhandlungen vom Bezirk Hamburg-Altona noch keine Zusage für eine begehrte Grünfläche unweit der Reeperbahn: Dort am Nobistor sollen vom 27. bis 31. August die Zelte aufgeschlagen werden.

„Jetzt habt ihr noch die Chance mit uns direkt zu reden“, wendet sich Hanna K. vom Vorbereitungskreis an die Behörde. Das Bezirksamt dagegen sagt, man habe Mitte Juli „grundsätzliche Gesprächsbereitschaft ohne Nennung einer speziellen Fläche“ signalisiert, so Sprecherin Kerstin Godenschwege – dieses Angebot sei „nicht aufgegriffen“ worden.

Den Organisatoren ist an einem geordneten Ablauf des Meetings vermutlich ebenso gelegen wie den Behörden. Hanna K. sagt, man wolle den Camp-Teilnehmern „einen sicheren Ort“ für „inhaltlich vernünftige Diskussionen“ bieten. „Die Besetzungen von öffentlichen Plätzen verschiedener Städte in den letzten Jahren haben gezeigt, dass das Thema in die Öffentlichkeit drängt“, sagt K. – und in Hamburg stünden sich wie in keiner anderen Stadt Wohnraumnot und luxuriöses Eigentum so offen gegenüber. K.s Mitstreiter Peter P. ergänzt, man sei „auf alle Eventualitäten vorbereitet“.

Die Veranstalter müssten sich nur melden, sagt Bezirkssprecherin Godenschwege. „Dann kann es schnell zu Gesprächen kommen.“  KVA