WAS DENKEN SIE GERADE …
: Marie-Luise Marjan?

Die „Lindenstraße“-Schauspielerin Marie-Luise Marjan sitzt gerade auf dem Balkon ihrer Kölner Wohnung in der Sonne, als wir sie anrufen. Soeben hat sie ihre Blumenkästen neu bepflanzt.

Momentan beschäftigen mich natürlich vor allem die Ereignisse in Japan. Wenn ich die Bilder im Fernsehen sehe, blutet mir wirklich das Herz. Gleichzeitig habe ich den Eindruck, dass uns hier in Deutschland oftmals gar nicht mehr bewusst ist, wie gut es uns im Grunde geht. Schon seit 66 Jahren haben wir in unserem Land Frieden, und ich finde, dafür müssen wir sehr dankbar sein. Ich glaube sowieso, dass wir lernen müssen, bescheidener zu werden und vor allem mit unseren Ressourcen bescheidener umzugehen.

Das geht schon im alltäglichen Leben los. Muss ich wirklich das Licht brennen lassen, wenn ich ein Zimmer verlasse? Muss ich beim Zähneputzen das Wasser laufen lassen? Das sind alles kleine Dinge, aber sie summieren sich.

Ich habe mal eine Reise in die Wüste gemacht, und dort mussten wir zwei Tage lang mit ganz wenig Wasser auskommen. Erst wenn man so etwas einmal erlebt, wird einem bewusst, wie kostbar eine Ressource wie Wasser ist. Es ist eben keine Selbstverständlichkeit, dass man einfach den Wasserhahn aufdrehen kann. Mehr als eine halbe Milliarde Menschen auf der Welt haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Ich finde, wir sollten im Alltag viel häufiger darüber nachdenken, wie wir sparen und sorgfältiger mit unseren Ressourcen umgehen können.