das thema der woche

Haben regionale Flughäfen Sinn?

■ betr.: „Mit vollem Schub in die Katastrophe“, taz.nord vom 9. / 10. 8. 14

Vielen Dank für Ihren guten und sehr wichtigen Artikel! Aufschlussreich waren auch die anderen Artikel auf den beiden Seiten zu dem Thema. Ich gehöre zu den 40 Prozent Fluglärm-Geschädigten mit meinem Grundstück in Klein Flottbek/Osdorf direkt in der Einflugschneise von Fuhlsbüttel. Die lang anhaltende Schönwetterlage (östliche Winde) verursachte vielen tausend Hamburgern hier im Westen statt sommerlicher Freuden unerträglichen, pausenlosen Fluglärm durch 250 Überflüge täglich von 6 bis 23 Uhr. Wenn ich mir vorstelle, dass sich die Anzahl der Flugpassagiere auf dem innerstädtischen Hamburger Flughafen von 13,5 noch auf 18 Millionen Abfertigungen erhöhen lässt, müssten eigentlich große Gebiete wegen nicht hinnehmbarer Gesundheitsschäden für unbewohnbar erklärt werden. Die prognostizierte Zunahme des gesamten Klima schädigenden Verkehrs zu Lande, zu Wasser und in der Luft wird als Naturkatastrophe angesehen, gegen die nichts ausgerichtet werden könnte. Es könnte aber durch politische Entscheidungen gegengesteuert werden, indem alle Preise je nach Umweltschaden und Ressourcenverbrauch drastisch angehoben werden. Leider ist so eine Zukunft als utopisch einzuordnen. DAGMAR REEMTSMA, Hamburg

■ betr.: „Wenige Ziele, rote Zahlen“, taz.nord vom 9. / 10. 8. 14

Im Artikel über die norddeutschen Flughäfen wimmelt es von Fehlern. Das beginnt schon bei der Überschrift: Hamburg Airport bietet aktuell rund 120 direkte Verbindungen an und über 900 Ziele, die mit einmal Umsteigen zu erreichen sind. Darüber hinaus schreibt der Flughafen seit Jahren tiefschwarze Zahlen. Im letzten Geschäftsjahr hat Hamburg Airport bei einem Umsatz von 254,3 Millionen Euro einen Gewinn von 37,3 Millionen Euro erwirtschaftet. Auch bei der Zahl der Flüge nach Dubai hat sich der Autor schwer vertan: Statt „zwei Mal in der Woche“ fliegt Emirates zwei Mal täglich nach Dubai. Es entsteht der Eindruck, dass hier gearbeitet wurde nach dem Motto „Was nicht passt, wird passend gemacht“. Das haben die taz-Leser nicht verdient.  Matthias Quaritsch, Leiter Kommunikation Hamburg Airport

■ betr.: „Wenige Ziele, rote Zahlen“, taz.nord vom 9. / 10. 8. 14

Die sogenannten Edelfedern der taz glänzen einmal mehr mit einseitig und schlecht recherchierten Artikeln. Schreibt uns doch bitte ganz in die Steinzeit zurück, koppelt Deutschland vom weltweiten Wachstum ab und ach ja, macht Autobahnen und Schiene gleich mit dicht. Sorry, ich vergaß – die Öko-Bahn bezieht ihren Strom ja nicht aus schmutzigen ostdeutschen Braunkohlekraftwerken. Komisch auch, dass die grünen Politiker nachgewiesener Maßen die Vielflieger der Nation sind. Auch nachts. In der Anlage einmal einige Informationen zur wirtschaftlichen Situation von „erfolgreichen“ Zeitungsverlagen in Deutschland aus dem elektronischen Bundesanzeiger: taz, die Tageszeitung, Verlagsgenossenschaft eG: Bilanzverlust 2012: -2,96 Millionen Euro; Gewinn- und Verlustrechnung wird nicht veröffentlicht. taz Verlags- und Vertriebsgesellschaft mbH Berlin (99,965 prozentige Tochtergesellschaft der taz Verlagsgenossenschaft): Bilanzverlust 2012: -3,70 Millionen Euro. Jahresfehlbetrag laut Gewinn- und Verlustrechnung: -551.000 Euro. Wenn ich jetzt noch die abgeholzten Bäume mit aufzähle, die für diese tiefroten Zahlen dran glauben müssen, dann wird es richtig lustig. Und Sie schreiben über volkswirtschaftlichen Nutzen von Flughäfen? Bitte erst die eigenen Hausaufgaben machen. Danach dann eventuell mal an anspruchsvolle Themen.  ÖKO FREUND, taz.de

■ betr.: „Wenige Ziele, rote Zahlen“, taz.nord vom 9. / 10. 8. 14

Wird also Zeit für einen effizienten Flughafen (ob Nordholz, Kaltenkirchen oder Parchim), um diesem regionalen Irrsinn ein Ende zu setzen, zudem Menschen und Umwelt zu schonen.  SIKASUU, taz.de

Diskutiert haben unsere Leser in dieser Woche vor allem über unseren Schwerpunkt über die Krise der Regionalflughäfen im Norden. Einräumen müssen wir, dass der Flughafen Hamburg zu Unrecht in die Reihe der defizitären Prestigeprojekte geraten ist: Der von uns zitierte „Rückgang des Finanzmittelfonds“ ist einmaligen Investitionen geschuldet. Er ändert nichts daran, dass der Flughafen im vergangenen Jahr wie in vorigen Gewinn an seine Gesellschafter ausgeschüttet hat, zu denen die Stadt Hamburg gehört.