An der Front gegen Gaddafi

LIBYEN Rebellen im Osten schöpfen neue Hoffnung

ADSCHDABIJA taz/rtr | Straße um Straße, Haus um Haus ziehen Libyer im Osten des Landes an die Front gegen Gaddafi, überall flattern die schwarz-rot-grünen Fahnen des freien Libyen. An der Front, 20 Kilometer vor Adschdabija, 150 Kilometer südlich der Rebellenhauptstadt Bengasi, warten Aufständische auf das Zeichen zur Offensive, berichtet taz-Reporter Marc Thörner. Viele Kämpfer kommen samt Familie aus Bengasi zum Tagesausflug, vorbei an zerstörten Panzern und „Stalinorgeln“ der Gaddafi-Armee. „Wenn unsere Späher meinen, es geht, greifen wir unsere Waffen und rücken zusammen vor“, sagt einer.

Libyens desorganisierte Rebellen schöpfen neue Zuversicht angesichts der massiven Verluste an Militärgerät, die Gaddafis Truppen durch die internationalen Luftangriffe erlitten haben. Die verbleibenden Gaddafi-Stellungen um Adschdabija wurden in der Nacht zum Freitag Ziel britischer Luftangriffe, berichtete ein Reuters-Korrespondent aus der Stadt. Gestern Nachmittag sammelten sich neue Einheiten von Aufständischen mit schweren Waffen an der Front, es gab schwere Explosionen in der Stadt. „Wir rechnen damit, dass Adschdabija heute oder morgen befreit wird“, sagte Rebellensprecher Mustafa Gheriani vor Journalisten in Bengasi. Verhandlungen unter Vermittlung lokaler Stammesführer über einen friedlichen Rückzug von Gaddafis Truppen seien gescheitert. D.J.

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