die anderen über das erstarken der taliban in afghanistan
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In Madrid meint El País: Das gescheiterte Attentat auf US-Vizepräsident Richard Cheney zeigt, wie ernst die Taliban in Afghanistan genommen werden müssen. Der Cheney-Besuch war geheim gewesen und kurzfristig anberaumt worden. Dies beweist, dass die Taliban Informationen aus erster Hand erhalten und kurzfristig zuschlagen können.

In Rom kommentiert La Repubblica: Das vergangene Jahr war das blutigste für die US-Truppen, seitdem US-Präsident George Bush im Oktober 2001 den Befehl zur Bombardierung Kabuls gab. Bis Ende 2005 hatte es lediglich 21 Selbstmordanschläge gegeben, allein im vergangenen Jahr ist diese Zahl auf 139 gestiegen. Es handelt sich dabei um eine „Irakisierung“ des Guerillakrieges, die dem Pentagon schwere Sorgen bereitet.

In Paris schreibt Le Figaro: Neben der oftmals kritisierten Kriegsführung mit den für die Zivilbevölkerung folgenschweren Militäroperationen wirft auch die Politik des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai Fragen auf. Die Korruption verantwortlicher Politiker, das Scheitern des Kampfes gegen den Mohnanbau und der fehlende Rechtsstaat – all das trägt nicht dazu bei, Rückendeckung in der Bevölkerung zu bekommen. Auf regionaler Ebene erschwert Pakistan, wo die Taliban Rückzugsgebiete finden oder ihre Angriffe starten können, die Aufgabe der internationalen Truppen.