tagespflege
: Kompliziert und ungerecht

Erwischt, könnte man sagen. Bei Tagesmüttern hat der Senat 2003 eine Ungerechtigkeit eingefädelt, die keiner bemerkte. Die Zeitstufen, in denen Eltern Tagesmütter belegen können, wurden an die Zeitstufen der Kitas angepasst. Dabei wurde nicht darauf geachtet, dass keinem Nachteile entstehen. Fakt bleibt: eine Tagesmutter, die ein Kind 20 oder 30 Stunden die Woche betreute, bekam früher mehr Geld dafür.

KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER

Da nützt es nichts, wenn Behördenmitarbeiter den Rechner zücken und den statistischen „Wochenstundenmittelwert“ dagegensetzen. Ein Fall für Mathe-Freaks: In bestimmten Überschneidungsbereichen der Zeitstufen, etwa zwischen 21 und 24 Stunden pro Woche, haben Tagesmütter heute mehr Geld als früher. Da die 20 und 30 Stunden aber die üblichen sind und wir nicht wissen, wie oft diese krummen Werte real vorkommen, kann man davon ausgehen, dass eine große Gruppe heute weniger im Portemonnaie hat.

Offen eingeräumt wird dies bei den weniger qualifizierten Tagesmüttern. Als Anreiz für Fortbildung den Frauen Geld wegzunehmen, ist bei diesen Stundenlöhnen schamlos.

Untragbar, dass es seit 2003 keine Anpassung an die Teuerungsrate gab. Es darf nicht sein, dass Kinder nur noch Nudeln essen, weil sich ihre Eltern keine Tagesmutter leisten können.