BESUCH IN RIAD

Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad wird heute zu einem zweitägigen Besuch in Riad, der saudischen Hauptstadt, erwartet. Seine erste Visite im Königreich diene dazu, die Situation im Nahen Osten sowie jüngste Entwicklungen in der Region und in der islamischen Welt zu diskutieren, zitierte die saudische Tageszeitung Arab News gestern den iranischen Botschafter in Riad, Mohammed Hosseini.

Beobachter werten die Ankündigung deshalb als ungewöhnlich, weil Saudi-Arabien als strategischer Verbündeter der mit dem Iran verfeindeten USA gilt. Auch die blutigen Konflikte zwischen Sunniten und Schiiten im Irak, der an beide Länder grenzt, bringen Saudi-Arabien und den Iran in gegensätzliche Positionen. Im saudischen Königreich ist der Wahabismus, eine besonders dogmatische Form des sunnitischen Islam, die Staatsreligion. Der Iran ist eine schiitische Theokratie, in der der hohe Klerus das letzte Wort hat. Ahmadinedschads Besuch erfolgt aber auch vor dem Hintergrund bevorstehender diplomatischer Großereignisse in der Region. Am 10. März soll in Bagdad erstmals eine internationale Konferenz über die Lage im Irak unter Beteiligung der USA, des Irans und Syriens stattfinden. Am 28. und 29. März ist in Riad das Gipfeltreffen der Arabischen Liga geplant. DPA