Westberlin flott umrundet

MAUERWEGLAUF Nur 13 Stunden braucht ein 33-Jähriger für die 160 Kilometer entlang des Mauerstreifens. Er unterbietet den alten Rekord um drei Stunden

Der Brite Mark Perkins hat als souveräner Sieger der dritten Auflage des Mauerweglaufs „100MeilenBerlin“ den Streckenrekord gleich um fast drei Stunden unterboten. Beim Ultrarennen im Gedenken an die rund 240 Maueropfer benötigte der 33 Jahre alte Läufer aus Hove für die 160,9 Kilometer auf dem einstigen Grenzpatrouillenweg rund um das frühere Westberlin 13:06:52 Stunden und drückte die Zeit des Thüringer Vorjahressiegers Peter Flock (15:53:45) drastisch.

Als Zweiter kam der Italiener Marco Bonfiglio (14:04:24) ins Ziel, Dritter wurde der Berliner Patrick Hösl, Medaillengewinner bei der WM und EM im 24-Stunden-Lauf, in 15:19:46 Stunden. Die Veranstaltung im Zeichen des 53. Jahrestages des Mauerbaus am 13. August 1961 war Peter Fechter gewidmet, der am 17. August 1962 mit 18 Jahren bei einem Fluchtversuch in der Zimmerstraße erschossen worden war. An der Stelle legten alle Laufteilnehmer eine Rose nieder.

Heiratsantrag im Ziel

Favorit Tsutomu Nagato aus Japan hatte nach 78 Kilometern mit Magenproblemen einen Leistungseinbruch, kämpfte sich nach rund 17 Stunden aber dennoch ins Ziel. Beste Frau war Grit Seidel (LG Nord Berlin) mit 18:16:29 Stunden vor Martina Schliep (LG Mauerweg), der noch auf der Ziellinie vom Vereinskollegen Gaston Prüfer ein Heiratsantrag gemacht wurde, und der Kanadierin Veronique Bourbeau. Älteste Teilnehmerin war die 73-jährige Berlinerin Sigrid Eichner, die am Sonntagmorgen nach 28:12:04 Stunden auf Platz 26 der Frauen-Wertung in Ziel kam. Start war am Samstag um 6 Uhr gewesen.

Die Organisatoren von der LG Mauerweg zogen eine positive Bilanz der dritten Auflage nach 2011 und 2013. Sie freuten sich über die Rekordbeteiligung mit über 400 Läufern. Neben den 288 Einzelmeldungen waren über 100 Aktive auch in Zweier-, Vierer- und Zehnerstaffeln am Start. (dpa)