UNTERM STRICH

Wie es um den Kunstmarkt Berlins zwischen 1933 und 1945 bestellt war, kann man vom 10. April an in der Ausstellung „Gute Geschäfte“ im Centrum Judaicum erfahren. Berlin war in den zwanziger Jahren ein Zentrum des internationalen Kunsthandels. Zwischen 1933 und 1945 fand jedoch ein gewaltsamer Verdrängungsprozess statt. Die Mehrheit der in Berlin lebenden jüdischen Kunsthändler wurden Opfer antisemitischer Verfolgung, nichtjüdische Händler hingegen profitierten von der Liquidation jüdischer Geschäfte oder wurden selbst als Hehler beschlagnahmter oder geraubter Kunst tätig. Von 1937 an konnte der Berliner Kunsthandel zudem von seinen Geschäften mit „entarteter Kunst“ aus deutschen Museen und später mit Beutekunst aus besetzten Gebieten profitieren, wie man in der Ausstellung bis zum 31. Juli erfahren kann.

Zur Abwechslung mal keine Schicksalswahl: Der ehemalige bayerische Kultusminister Hans Zehetmair wurde als Chef des Rates für deutsche Rechtschreibung wiedergewählt, und zwar einstimmig. Zehetmair hatte seine Wiederwahl an Bedingungen geknüpft und von der Kultusministerkonferenz (KMK) finanzielle Unterstützung gefordert. Die KMK hat dem Rechtschreibrat nun einen kleinen Etat zugesichert, mit dem sämtliche Vertreter Fahrtkosten abrechnen können. Der Rat für deutsche Rechtschreibung wurde 2004 nach heftiger Kritik an der Rechtschreibreform gegründet. Zehetmair hatte sein Amt mit dem Ziel angetreten, den „Sprachfrieden“ wiederherzustellen.