Kernschmelze am Reaktor in Fukushima

JAPAN Erstmals Plutonium an mehreren Stellen nachgewiesen

TOKIO dpa/taz | Die Lage im havarierten Atomkraftwerk Fukushima bleibt extrem gefährlich. Die japanische Regierung räumte am Montag ein, dass im Reaktor 2 in den vergangenen zwei Wochen vermutlich eine Kernschmelze eingesetzt hatte. Man glaube aber, dass der Prozess gestoppt sei, sagte Regierungssprecher Yukio Edano. Nach Angaben des Betreibers Tepco wurde an dem Reaktor eine lebensgefährliche Strahlendosis von 1.000 Millisievert pro Stunde gemessen. Zum Vergleich: Die natürliche Radioaktivität in Deutschland liegt bei etwa 2,1 Millisievert – und zwar pro Jahr. Zudem wurde auf dem Gelände erstmals an mehreren Stellen das hochgiftige Plutonium nachgewiesen.

Die Regierung rief die Anwohner dringend auf, nicht in ihre Häuser im 20-Kilometer-Evakuierungsradius um das Atomkraftwerk zurückzukehren. „Es besteht derzeit ein großes Risiko für die Gesundheit“, warnte der Sprecher. Trotzdem kehren immer mehr Menschen in ihre Häuser zurück. Vor allem Ältere wollen nicht länger in Massenunterkünften dahinvegetieren.

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