Fukushima ist so dicht wie ein Sieb

JAPAN Brennstäbe in drei Reaktoren beschädigt, Plutonium läuft aus

TOKIO rtr/taz | Japans Atomaufsicht hat mit neuen Erkenntnissen zum Zustand des havarierten Atomkraftwerks Fukushima schockiert: Brennstäbe in drei der sechs Reaktoren seien beschädigt. Und es sei sehr wahrscheinlich, dass die Schutzhüllen nicht mehr völlig dicht hielten, teilte die Behörde am Dienstag mit. Betroffen seien die Blöcke 1, 2 und 3 – und mit Letzterem also auch jener Reaktor, in dem Plutonium Teil des verwendeten Brennstoffmixes ist. Experten äußerten die Vermutung, dass das gefundene Plutonium entweder aus einem Abklingbecken oder direkt aus dem Reaktor 3 stammt. Der Kraftwerksbetreiber Tepco bemühte sich, die Bedeutung der Plutoniumfunde herunterzuspielen. Die Spuren seien nicht größer als jene, die nach Atomwaffentests in der Atmosphäre gemessen worden seien. Kritiker werfen dem Konzern lasche Sicherheitsvorkehrungen vor. Konzernchef Shimizu hat sich kaum in der Öffentlichkeit blicken lassen. Dem Konzern droht jetzt die Verstaatlichung.

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