Gefiederte Mafiosi

Einschüchterung und Rache bei organisierten Vögeln

WASHINGTON dpa/taz ■ Amerikanische Wissenschaftler haben eine erschütternde Entdeckung gemacht: Mafia-Methoden gibt es auch bei Vögeln. Sogenannte Brutschmarotzer rächen sich für die Vernachlässigung ihres gefiederten Nachwuchses, indem sie die Nester unwilliger Ersatzeltern zerstören. Das berichten Forscher der US-Akademie der Wissenschaften. Zudem schüchtern sie die Wirtsvögel ein, bevor sie ihnen ein oder mehrere Eier ins Nest legen: Scheinbar freundschaftlich nehmen sie die Opfer beiseite und raunen ihnen heiser zu: „Wir Euch machen eine Angebot, dass Ihr nicht ablehnen könnt. Ihr großziehen unsere Brut, und wir aufpassen, dass nixe Euch passiert.“ Dabei spielen sie wie beiläufig mit einer Betonmischmaschine. Weigern sich die Ersatzeltern dennoch, sich des fremden Nachwuchses anzunehmen, enden sie mit Betonschuhen im nächsten Teich.