NIEDERSACHSEN MACHEN SACHEN (6)
: Smoke on the run

CELLE dpa/taz | Im norddeutschen Heideland, dort wo das Volk der niederen Sachsen eine bedächtige Kugel schiebt, ist auch der Räuber ein eher ruhiger Zeitgenosse. Zwar fehlt bei ihm die Knarre nicht, steht ein Beutezug an; doch gibt es nichts zu holen, wird lieber ein Friedenszigarettchen angefordert als wild geballert. So geschehen am Montagabend im beschaulichen Celle, wo ein 77-Jähriger beim Gassigehen von einem „jungen Täter mit einer Schusswaffe bedroht wurde“, wie dpa ordnungsgemäß vermeldete. Weil der Senior wohl um Veständnis bat, nur mit Töle, doch ohne Barschaft unterwegs zu sein, buhlte der Delinquent brav um Zigaretten. „Wer wird denn gleich in die Luft gehen?“, dachte sich daraufhin lässig das angegangene HB-Männchen und beschenkte den kriminellen Raucher mit einer Selbstgedrehten. Der griff zu und verschwand anschließend in die weite niedersächsische Prärie, erst mal schön sutsche eine schmauchen.