Atomgipfel in Kiel wird verschoben

ENERGIE Abschaltung der AKWs Krümmel und Brunsbüttel bleibt vorerst weiter offen

Das Kieler Gipfeltreffen zur Zukunft der Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel ist verschoben worden. Für den heutigen Freitag hatte Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) die Chefs der Betreiberkonzerne Vattenfall, Tuomo Hatakka, und Eon, Johannes Teyssen, in die Staatskanzlei geladen. Carstensens erklärtes Ziel ist es, „zeitnah“ die endgültige Stilllegung der beiden Meiler an der Elbe zu erreichen. Das hatte er am 15. März in einer Regierungserklärung vor dem Landtag angekündigt.

Auf Bitten von Vattenfall und Eon ist dieser Termin nun auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Er solle aber „schnellstmöglich nachgeholt“ werden, versicherte Regierungssprecher Knut Peters. Allerdings spüre der Ministerpräsident „keinen Zeitdruck“. Denn unabhängig vom dreimonatigen Moratorium der Bundesregierung stehen beide Reaktoren seit Sommer 2007 wegen Reparaturen ohnehin still.

„Wer die Energiewende will, muss jetzt handeln“, sagte der Kieler FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki. Er sei für eine sofortige Vereinbarung mit den Betreibern. Kubicki erwartet, dass Krümmel und Brunsbüttel „nicht wieder ans Netz“ gehen.

Vattenfall und Eon wollen zunächst die von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) angekündigte Sicherheitsüberprüfung der Atomkraftwerke abwarten. „Wir werden nicht im Vorfeld spekulieren, welche Auswirkungen das auf uns hat“, sagte Vattenfall-Sprecherin Barbara Meyer-Bukow. SMV