Zahl der Arbeitslosen geht nicht zurück

STATISTIK Arbeitssenatorin kündigt forcierte „Job-Offensive“ für Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt an

Die Zahl der Arbeitslosen ist im März in Berlin nahezu gleich geblieben. Offiziell waren 240.570 Menschen arbeitslos gemeldet, 169 mehr als im Vormonat, aber 617 weniger als im März 2010, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mit. Die Arbeitslosenquote war mit 14,0 Prozent so hoch wie im Vormonat, lag aber um 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Arbeitssenatorin Carola Bluhm (Linke) kündigte zusätzliche Anstrengungen für die Vermittlung von mehr Langzeitarbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt an. In der „Berliner Job-Offensive“ sollen innerhalb der nächsten zwei Jahre zusätzlich 20.000 Menschen in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden. Dazu würden ab 1. Juni 350 Arbeitsvermittler für zwei Jahre befristet eingestellt. Die Jobcenter stellten zudem 300 Beschäftigte für Vermittlungsteams bereit.

Die wirtschaftliche Entwicklung sei in Berlin auch weiterhin positiv, sagte die Chefin der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg, Margit Haupt-Koopmann. Trotz einer deutlich geringeren Entlastung durch Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarkts sei die Arbeitslosigkeit nahezu unverändert geblieben. Das spreche für die Chancen, die der erste Arbeitsmarkt derzeit biete.

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Ramona Popp sieht die Entwicklung pessimistischer. Entgegen dem Bundestrend stagniere der Arbeitsmarkt in Berlin, kritisierte sie. „Das vielbeschworene Jobwunder“ des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) und von Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) „entpuppt sich als Augenwischerei“, sagte Popp.

In Brandenburg sank die Zahl der Erwerbslosen im März im Vergleich zum Vormonat um 5.810 auf 156.960. Das waren 12.872 Menschen ohne Job weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag damit bei 11,7 Prozent. (dapd)