heute in bremen
: Wenigstens einmal im Jahr

Heute begeht die Linke den Weltfrauentag mit einer Überraschungsaktion

Alle kündigen ihre Veranstaltungen zum Weltfrauentag an. Sie nicht. Warum?

Monique Troedel, Spitzenkandidatin der Linkspartei für die Bürgerschaftswahl: Weil wir sonst Gefahr laufen, dass uns der Zutritt verwehrt wird. Und wir wollen niemand in Gefahr bringen. Nur einfach eine Glückwunschkarte überreichen, dazu ein paar Blumen.

Gibt es denn überhaupt was zu feiern?

Der 8. März ist der einzige Tag, der die Frauen mal in den Mittelpunkt des Geschehens rückt. Die restlichen 364 Tage im Jahr haben die Frauen sich um das zu kümmern, was Ex-Kanzler Schröder „Gedöns“ nannte. Wenn wir heute feiern, da also etwas bedächtiger, mit den Fragen im Hinterkopf: Was wollen wir erreichen? Was haben wir erreicht?

Bei der WASG, die sie nominierte, offenbar noch zu wenig. Die Partei besteht zu drei Vierteln aus Männern.

Richtig. Ich selbst bin parteilos – und trete als langjährige Gewerkschafterin für WASG an. Die Partei ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, und da gibt es wie in vielen anderen Bereichen noch einiges zu tun. Wir leben in einem Patriarchat, auch darum muss Gleichstellungspolitik eine Querschnittsaufgabe sein. Das steht auch im Wahlprogramm. Und eine mathematische Quote ist auch nur ein Schritt.

Interview: Jan Zier