Der Specht der Woche
: Mehr Donnerstagsmaler

Christian Specht, 45, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Kulturausschuss. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild der Woche.

Heute habe ich mich selbst gemalt. Ich finde es sehr schön, dass mir bei der taz die Möglichkeit geboten wird, meine Bilder regelmäßig zu veröffentlichen. Noch schöner fände ich es jedoch, wenn nicht nur meine, sondern auch Bilder von anderen Menschen gezeigt würden.

Daher möchte ich einen Donnerstagsclub ins Leben rufen. Dort könnte ich mit anderen Menschen mit Hilfe von Bildern auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen und gemeinsam neue Ideen entwickeln. Vielleicht entsteht daraus ja auch eine Künstler-AG, die hilft, mit Galeristen in Kontakt zu treten. Schön wäre es auch, mit der Galerie Art Cru hier in Berlin zusammen etwas auf die Beine zu stellen. Die befindet sich momentan versteckt in einem Hinterhof, so abgeschirmt von allem. Das finde ich nicht gut. Wir müssen uns alle zusammen dafür einsetzen, die Kunst von behinderten Menschen mehr an die Öffentlichkeit zu bringen. Nur so können Berührungsängste abgebaut werden.

Dazu muss sich jedoch die Kulturszene mehr öffnen. Im Moment gibt es Veränderungen häufig nur auf dem Papier, über gute Vorsätze geht das nicht hinaus. Mit Hilfe einer gemeinsamen AG könnten wir dieses Problem überwinden, Bilder ausstellen und zusammen Projekte entwickeln. Alle Interessierten sind hiermit dazu recht herzlich eingeladen. PROTOKOLL: DG