Köhler prüft Klars Gesuch gemächlich

BERLIN dpa ■ Bundespräsident Horst Köhler will sich für seine Entscheidung über das Gnadengesuch des früheren RAF-Terroristen Christian Klar Zeit nehmen. Ob Köhlers Entscheidungsfindung Wochen oder Monate dauere, könne sie nicht absehen, sagte seine Sprecherin gestern. „Er wird zuvor so viele Informationen sammeln wie möglich.“ In einem mit Köhler abgestimmten Brief hatte Präsidialstaatssekretär Gert Haller geschrieben, der Bundespräsident könne „die Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen“, die bei den Opfern der Rote Armee Fraktion (RAF) durch die Strafaussetzung der Ex-Terroristin Brigitte Mohnhaupt und durch Klars Gnadengesuch ausgelöst worden seien. Damit antwortete Köhler auf einen offenen Brief einer ehemaligen Geisel in der 1977 entführten Lufthansa-Maschine „Landshut“.