hamburg heute
: Aus dem Fenster hängen

Ein Versuch Flagge zu zeigen: Die Eimsbütteler SPD lässt die tibetische Fahne wehen

Eine Schande, das ist es. Eigentlich mehr noch, wenn man ehrlich ist. Die chinesische Besetzung Tibets von vor 58 Jahren dauert noch immer an, Menschenrechtsfragen wird weiterhin so konsequent wie nur möglich aus dem Weg gegangen.

Was also tun angesichts von Ohn- oder fehlender Macht, die Dinge zu ändern? Flagge zeigen ist die Antwort. Zumindest für die mehr als 700 deutschen Städte, Landkreise und Gemeinden. Die hissen seit 1996 als Zeichen der Solidarität mit dem Aufstand der Tibeter vom 10. März 1948, den die Chinesen blutig niederschlugen, jährlich die tibetische Flagge.

Heute wollte sich der Bezirk Eimsbüttel anschließen. Bezirksamtsleiter Jürgen Mantell jedoch machte die Initiatorin Birgit Enke (SPD) darauf aufmerksam, dass das Hamburger Flaggengesetz das Vorhaben nicht zulasse. In einer Pressemitteilung hatte Enke gesagt: „Hamburg hat sich bisher noch nicht beteiligt. Darum finden wir als SPD-Fraktion in Eimsbüttel es wichtig, hier ein deutliches Zeichen zu setzen.“

Da muss die Frustration tief sitzen. Nichts tun können und dann auch noch am Flaggehissen scheitern. Es scheint schwer, ein deutliches Zeichen zu setzen. Wie deutlich man das Hissen einer Flagge auch finden mag.Die SPD aber zeigt sich pragmatisch: Sie hängt die Flagge kurzerhand aus dem Fenster ihres Kreisbüros auf dem Grindelberg. MSP