: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Heute wird in der Linse über die Volkszählung gesprochen, die am 9. Mai durchgeführt werden soll. Rund 10 Prozent der Bevölkerung sollen Angaben zu Wohnort, Familienstand, Religion, Staatsangehörigkeit, Staatsangehörigkeit der Eltern, Ausbildung und Berufstätigkeit machen – daraus werden dann, sagt die Bundesregierung, Konsequenzen für das politische Handeln gezogen. Heute Abend jedoch erklärt die Antifa, wie die bisherige Geschichte der Volkszählung von linker Seite aussieht und warum sie rundweg abzulehnen ist. Morgen wird im Mehringhof über die Volksaufstände in Tunesien, Ägypten, Libyen und weiteren islamischen Ländern gesprochen und dabei insbesondere die Rolle der Frauen untersucht. Auch wenn am Ende immer Männer als Sprecher der Aufständischen vor die Kameras treten, sind es die Frauen, die den Kampf gegen Unterdrückung und Ausbeutung mit dem Kampf für ihre Gleichstellung verknüpfen. „Was können wir von ihren Protesten lernen?“ lautet die Leitfrage. Am Mittwoch wird im Zielona Gora die sehr interessante Frage „Haben dekonstruktivistische Ansätze den Feminismus entwaffnet“ behandelt. Die Historikerin und feministische Theoretikerin Tove Soiland glaubt, dass gerade postmoderne Theorien die Bewegung in eine Ansammlung Vereinzelter verwandelt haben, in der es nicht mehr um universalistische Werte geht – es verspricht eine spannende Debatte zu werden. Am Freitag schließlich wird im FAU-Lokal die sogenannte Extremismusklausel erörtert, Vertreter_innen der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin, des AKuBiZ Pirna und der betroffenen Referenten aus der Jugendbildungsarbeit schildern aus ihrem Erfahrungsschatz, wie sehr diese Klausel, die sie unter permanenten Linksextremismusverdacht stellt, die tägliche Antifa- und Antira-Arbeit behindert.
■ Volkszählung: Linse, Parkaue 25, Mo, 18.30 Uhr
■ Volksaufstände: Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, Di, 18.30 Uhr
■ Feminismus: Zielona Gora, Grünberger Str. 73, Mi, 20 Uhr
■ Extremismusklausel:
FAU-Lokal, Lottumstr. 11, Fr, 19 Uhr
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