Hacke, Spitze, taz.de

KLICKMONSTER Als Zeitung ein schöner Erfolg, als Onlineangebot ein Triumph – die taz.brasil 2014

Nicht nur für das DFB-Team, auch für taz.de war die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien ein voller Erfolg. 35 Texte schafften es während der 31 WM-Tage in die Top 100 der am meisten gelesenen taz.de-Texte.

Unangefochten auf Nummer eins thront ein Beitrag, der jedoch erst am Tag nach dem Finale verfasst wurde: Rieke Havertz’ kritische Auseinandersetzung mit dem Empfang der Weltmeistermänner in Berlin und dem auf der Bühne vor dem Brandenburger Tor aufgeführten „Gaucho-Tanz“ („Respektlos im Siegesrausch“). Mit 1,3 Millionen Aufrufen ist der Text der erfolgreichste, der jemals auf der Onlineseite der taz erschienen ist.

Auch die Plätze zwei und drei gehen an WM-Stücke. Der Kommentar von Anne Dittmann mit der These, dass im WM-Halbfinale, statistisch gesehen, mindestens fünf schwule Nationalspieler stehen („Die vorerst letzte Chance“), erreichte ebenso deutlich über 100.000 Leser wie eine Analyse von unserem Sport-Redakteur Johannes Kopp über den bei den Deutschen ungeliebten Mesut Özil („Der Integrationsverweigerer“).

Wie bei allen sportlichen Großereignissen der vergangenen Jahre arbeiteten die Online- und Printkollegen zusammen in einem extra aufgestellten Team. Fast alle Texte, die für die täglichen vier bis sechs Sonderseiten der Zeitung produziert wurden, konnten so in einer abgestimmten Strategie den Onlinelesern zur Verfügung gestellt werden. Ergänzt wurden die Beiträge der Printkollegen durch Stücke, die ausschließlich für taz.de produziert wurden. Neben aktuellen Spielberichten, die stets schon wenige Minuten nach Abpfiff auf die Seite gestellt wurden, auch Analysen, Kommentare, Liveticker oder Presseschauen.

Dass die Onlinemitarbeiter, in ihren Reihen auch eine Handvoll begabter Hospitanten, spezielle Kenntnisse über die Lesegewohnheiten im Web haben, zeigt sich daran, dass zwei Drittel der topgeklickten WM-Texte aus ebenjener Kategorie stammen, also ausschließlich für taz.de geschrieben wurden. Ausgewogen ist das Verhältnis zwischen Texten, die sich dem Geschehen auf dem Rasen widmeten, und jenen, die die Phänomene abseits des Platzes in den Blick nahmen.

Thematischer Schwerpunkt war, in der Papier- wie der Onlineausgabe, auch in der taz: der Erfolg der DFB-Équipe und Fragen nach der nationalen Identität. 16 Stücke aus dieser Kategorie fanden überdurchschnittliche Leserschaft. ERIK PETER

Erik Peter, 29, ist Volontär der taz und war Teil des taz.brasil-Teams