LESERINNENBRIEFE
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Rettungsaktion für Banken

■ betr.: „Irland im Schuldenstrudel“, taz vom 2. 4. 11

Es ist ein Jammer, dass auch Irland den Weg Richtung Staatsbankrott gehen muss. Die ganzen Stresstests sind wohl nur Zwischenstufen. 300.000 leer stehende Häuser, dazu hunderte Siedlungen, die offensichtlich zu Geisterorten geworden sind, dokumentieren das ganze Elend für viele Menschen. Der sogenannte Rettungsschirm für den Euro ist wohl vielmehr eine Rettungsaktion für Banken. Das permanente Drucken und Schöpfen von Geld erscheint wie ein kläglicher Versuch, das wahrscheinlich böse Ende hinauszuzögern. KLAUS-G. WALTHER, Reinbek

Es gibt kein Recht auf Profite

■ betr.: „Merkels Schuld und die Rache von RWE“, taz vom 2. 4. 11

Das wäre ein starkes Stück, sollte ein Verwaltungsgericht entscheiden, dass die Erkenntnis selbst einer drohenden extremen Gefahr ein sofortiges Handeln nicht erlaubt, solange kein Gesetz dafür besteht. Ich empfinde die Klage der RWE Power AG als in höchstem Maße unmoralisch und gesellschaftlich nicht akzeptabel. Sie zeigt erneut die skrupellose Raffgier der Energiekonzerne, die mit allen Mitteln versuchen, sich auf Kosten der Allgemeinheit zu bereichern. Dem dürfen Gerichte nicht folgen. Es gibt schließlich kein Recht auf Profite. Passiert es doch, ist es nicht Frau Merkels Schuld, sondern belegt die geistige Verkrustung der Richter und ihre Unfähigkeit, im Namen des Volkes richtige Urteile zu fällen. Ein Atomausstiegsgesetz brauchen wir natürlich trotzdem so schnell wie möglich.

ANITA SCHWAIER, Angermünd

Erneuerbare Energie ist preiswert

■ betr.: „Sigmar Gabriel verlangt mehr Kohle von den Grünen“,taz vom 2. 4. 11

Weiß Sigmar Gabriel, dass er diese Kraftwerke bis zum Ende ihrer Laufzeit nicht mehr auslasten kann, wenn er am 2-Grad-Ziel und der dazu nötigen CO2-Absenkung festhält? Wissenschaftliche Gutachten 2010 (FVEE, UBA, SRU, WWF) zeigen, dass die 100-prozentige Energiewende bis 2050 möglich ist, bei dem damals noch gültigen Atomausstieg ohne Verlängerung und ohne neue Kohlekraftwerke. Neue fossile Kraftwerke sind nur als Gaskraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung sinnvoll. Sie werden in Zukunft zunehmend mit erneuerbarem Methan gespeist. Im Haushalt 2011 der Bundesrepublik sind für diese Umstellung keine Mittel eingesetzt, obwohl das Energiekonzept der Regierung von bis zu 20 Milliarden Euro jährlich spricht. Hat die SPD diesen ehrgeizigen Umbau angemahnt? Das Energiekonzept 2050 des FVEE zeigt darüber hinaus, dass jeder jetzt dafür eingesetzte Euro bis 2050 fünfmal zurückfließt und nach bereits 15 Jahren erneuerbare Energie preiswerter wird als Energie aus fossilen Quellen. Also, auch ohne Klimaschutz und Atomkatastrophe müssen wir aus wirtschaftlichen Gründen diesen Wechsel vollziehen/erproben. KLAUS WARZECHA, Wiesbaden

Vorleben blieb unerwähnt

■ betr.: „Leuchten der Menschheit. Verfolgt die Spur, die ich euch lege“, sonntaz vom 26. 3. 11

Die Hinweise auf die NSDAP-Mitgliedschaft von Siegfried Buback gibt es nicht erst seit 2007, sie wurde schon vom Spiegel in der Ausgabe 43/2002 abgehandelt, in der es auch maßgeblich um die Beteiligung von Buback bei der rechtswidrigen Aktion von 1962 gegen eben jenes Presseorgan ging, bei der unter anderem Rudolf Augstein 100 Tage Untersuchungshaft genießen durfte.

Warum dieses Vorleben von Siegfried Buback weder von den Medien noch von den politischen Instanzen und ebenso wenig von seinem Sohn erwähnt wird, lässt Fragen offen. Dass der Hinweis Stefan Wisniewski vorbehalten bleibt, mag in diesem Zusammenhang nicht mehr erstaunen. PETER HAUSER, Hamburg