LESERINNENBRIEFE
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Aktion Sühne

■ betr.: „Feigheit vor dem Freund“, taz vom 16. 8. 14

Um den letzten Satz von Stefan Reinecke, „Was können wir beisteuern, um eine friedliche Lösung etwas wahrscheinlicher zu machen?“, zu beantworten: Ich würde es gerne haben, wenn viele deutsche Handwerker nach Israel fahren, um die loddelichen Telefonleitungen und Stromleitungen an den Häusern fachgerecht zu isolieren und einzubauen und die Häuser in Gaza mit freiwilligen Helfern wieder aufzubauen und die Straßen zu reparieren. Aktion Sühnezeichen sollte der Bauträger und Spendenempfänger dabei sein. MONIKA WANNER, Ludwigsburg

Scheinbar versöhnliche Töne

■ betr.: „Streiter für den Schutz der Sonderschule“, taz vom 20. 8. 14

Schön, dass in der taz jetzt differenziertere Stimmen zur schulbezogenen Inklusionsdebatte kommen. Die scheinbar versöhnlichen Töne, die gegen Ende des Artikels vom Verein mittendrin („Eine Schule für alle“) zitiert werden, sollten allerdings nicht verdecken, dass gerade dieser Akteur die Debatte mit in die gegenwärtige destruktive Richtung (gezielte Abschaffung von Sonderschulen) gebracht hat. Man kann sich noch heute auf der Website überzeugen, dass ein Elternwahlrecht hier klar abgelehnt wird, weil es ein „Notnagel für den Erhalt des Förderschulsystems“ ist. Selbst das Deutsche Institut für Menschenrechte e. V. teilt diese Argumentation. Verbände wie diese haben es geschafft, die positive Nennung eines Elternwahlrechts aus der UN-Behindertenrechtskonvention zu eliminieren, was dem Geist und sonstigen Buchstaben dieses kaum gelesenen Menschenrechtsdokumentes schärfstens widerspricht. Schule wird als heteronomer Agitationsraum missbraucht, der nicht den Kindern dient, sondern der Erziehung der Gesellschaft. MARTIN CUNO, Siegen

Aussichtsloser Kampf gegen BASF?

■ betr.: „Nachhaltig, Bombe und Porno“, taz vom 20. 8. 14

Ich wohne seit 17 Jahren in Grenzach-Wyhlen und erlebe derzeit den aussichtslosen Kampf unserer Gemeinde gegen den BASF-Konzern, der im Unterschied zu seinem Schweizer Nachbarn Roche keinen Totalaushub chemischen Mülls – der seit zwei Generationen völlig verantwortungslos hier abgelagert wurde – vornimmt, sondern eine Art Abschottung vorzieht, eine Billiglösung, die den nächsten Generationen eine unsichere Zukunft verspricht, weil sie die Trinkwassergefährdung, vor allem auch der Nachbargemeinden – zum Beispiel Basel –, rücksichtslos in Kauf nimmt. Kommen Sie doch bitte zu uns und berichten Sie darüber. PETER WELINSKY, Grenzach-Wyhlen

Die Wahrheit ans Licht zerren!

■ betr.: „Gurke des Tages“, taz-Wahrheit vom 13. 8. 14

es ist erschreckend, mit welcher arroganz sich die wahrheit-redaktion in ihre themen vergräbt, ohne die übrige taz auch nur eines blickes zu würdigen. nicht genug, dass man sich für die gurke des tages ins klerikale milieu begibt, es muss auch noch in österreich sein. dabei liegt das gute so nah: seite 2: „Regierung will Beamte nicht einschließen“ – was hätte man nicht alles daraus gurken können. aufwachen! die wahrheit ans licht zerren! GEROLF HEBERLING, Karlsruhe