Am anderen Ende sparen

Betr. „Kohlendioxidfabrik für Kiel“, taz nord vom 24. / 25. Februar 2007

In der Debatte um ein neues Kohlekraftwerk in Kiel kommt ein Punkt völlig zu kurz: die Technik. Ein Kraftwerk, egal ob mit Kohle, Uran oder alternativen Energieträgern betrieben, benötigt eine Reihe von Komponenten, die aus dem primären Rohmaterial die Sekundärenergie (Elektrizität / Wärme) erzeugen: 1. Transport und Lagerung. 2. Umwandlung in Wärme. 3. Umwandlung von Wärme in elektrische Energie. 4. Transport von Energie. In einem bestehenden Kraftwerk sind nur die beiden ersten Punkte vom Energieträger, z.B. Steinkohle, abhängig und somit für die Kohlendioxidbilanz relevant. Die Beschickung mit Primärenergie macht bei der Investition für ein Kraftwerk nur 20 bis 30 Prozent der Kosten aus. Der gewaltige Rest von über 70 Prozent entfällt auf Gebäude, Turbinen und Netze. Will man also eine Kostenersparnis erreichen, dann heißt es doch nur, wie man die Punkte 1. und 2. in einer anderen Energieform leisten kann, z.B. durch Erdwärme oder Gas, die keine oder wenig Kohlendioxidemissionen haben.JOHANNES SPARK, Bremen