Flüge vom BBI werden teurer als von Tegel

FLUGHAFEN Start- und Landegebühren festgelegt. Laute Flieger zahlen mehr. Kritik von Initiativen

Die Start- und Landegebühren für den künftigen Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) stehen fest. Das für die Genehmigung zuständige Brandenburger Verkehrsministerium erteilte am Mittwoch die Freigabe für die Entgelte. Dafür erntete die Behörde von Anwohnern Kritik, der Flughafenbetreiber feierte die Genehmigung als „Meilenstein“. Der Flughafen soll im Juni 2012 eröffnet werden.

Nach Angaben der Behörde wurde der Vorschlag des BBI-Betreibers ohne Änderungen übernommen. Er wurde jedoch verpflichtet, die Gebühren ein Jahr nach dem Betriebsstart des Flughafens auf den Prüfstand zu stellen. Die Annahmen von heute sollen dann mit dem Flugzeugaufkommen abgeglichen werden, wie Verkehrsstaatssekretär Rainer Bretschneider mitteilte. Er sagte, laute Maschinen und solche, die viele Schadstoffe ausstoßen, müssten mehr zahlen.

Bei Flughafen-Kritikern sorgte die Festlegung teilweise für Empörung: Peter Kreilinger von der Initiative „Fluglärmfreie Havelseen“ sprach von einer „skandalösen Missachtung der größten Bürgerbewegung Brandenburgs seit der Wende“. Das Ministerium übergehe mit der Genehmigung eine für Donnerstag geplante Anhörung zum Thema Fluglärm im Brandenburger Landtag. Auch ein Beschluss der Fluglärmkommission werde missachtet, so Kreilinger.

Für große Freude sorgte die Gebührengenehmigung bei Flughafenchef Rainer Schwarz. Die Fluggesellschaften hätten nun wirtschaftliche Planungssicherheit. Er betonte zudem, dass die Gebühren im Vergleich zu den bisherigen Kosten an den Flughäfen Tegel und Schönefeld steigen. Es solle mehr Geld eingenommen werden, damit der BBI keine Belastung für die Steuerzahler werde. (dapd)