Die Zwergmaus

Die Zwergmaus ist so winzig klein, Von Maus kann kaum die Rede sein.

Ganz minimal ist die Distanz Von ihrer Nase bis zum Schwanz.

Und ihre Ohren, gar die Zehen Kannst du nur mit der Lupe sehen.

So lebt die Zwergmaus unerkannt Millionenfach in Stadt und Land.

Sie siedelt auf den Balearen Sowie in deinen Achselhaaren,

Mitunter auch in deinem Nabel (Sie hat es gerne komfortabel).

Am Tage schläft die Zwergmaus viel; Nach Mitternacht wird sie agil.

Doch ihren zarten Mäuseschritt, Den kriegst du gar nicht richtig mit,

Zumal du pennst; die Maus indessen Hält Ausschau nach dem Abendessen.

Ein Käsebröckchen klebt, ein rundes, In einem Winkel deines Mundes;

Die Maus verzehrt es mit Behagen, So füllt sie ihren Mäusemagen.

Im Anschluss nascht sie allenfalls Noch kurz von deinem Ohrenschmalz,

Sie schlägt an deinem Muttermal Ihr Wasser ab mit feinem Strahl

Und ruht ein wenig – zum Verdauen –Im Dickicht deiner Augenbrauen.

Doch manchmal trifft auf deinem Kinn Der Mäuserich die Mäuselin;

Dann mauseln beide noch und noch In deinem linken Nasenloch.

Christian Maintz