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: Mehr Wettbewerb

Es waren die Grünen in Schleswig-Holstein, die vor drei Jahren Modellversuche für kommunale autonome Grundschulen forderten. Es ging ihnen um die Integration von Jugend- und Kulturarbeit und Sport in den Schulalltag, der Rest des Konzepts hätte auch von der FDP stammen können: freies Spiel der schulischen Kräfte, mehr Wettstreit zwischen Lehrern. Obwohl die Grünen damals noch in der Kieler Regierung saßen, lehnten SPD wie auch die oppositionelle CDU ab.

KOMMENTAR VON KAI SCHÖNEBERG

Wenn Bürgermeister beider Parteien nun die gemeinsame Verantwortung für Kitas und Grundschulen fordern, scheint die Welt reifer für die Idee aus dem ganz hohen Norden geworden zu sein. Das ist auch bitter nötig, denn die hiesigen Schüler sind trotz aller Anstrengungen seit der Pisa-Schlappe nicht viel besser geworden.

Allein Beton-Politiker wie Niedersachsens Kultus-Chef Bernd Busemann dürften sich einem Test des Projekts versagen. Städte und Gemeinden sind näher an den Sorgen der Eltern als Busemann in Hannover, Wettbewerb um die beste Schule ist immer noch besser als Weiterwurschteln wie bislang. Wenn der Schul-TÜV auf die weitere Erprobung der Standards für die Kinder pocht – was ist dagegen einzuwenden? Das Land wäre in weiterer Hinsicht gefordert: Das Wissenschaftsressort müsste nämlich Studienplätze für Erzieher schaffen.