„World School“ Hermann Böse

BILI Am Hermann-Böse-Gymnasium können SchülerInnen demnächst nicht nur ein bilinguales Abi, sondern ein internationales „Baccalaureate“ machen

Vom kommenden Schuljahr an darf das Hermann-Böse-Gymnasium (HBG) ein „International Baccalaureate Diploma“ anbieten. Das Wort spricht sich englisch aus, die Bremer Schule ist bundesweit die 14. staatliche Schule, die von der internationalen „IB“-Organisation anerkannt wurde. In Bremen gibt es das begehrte „IB“-Diploma sonst nur an der privaten „Internationalen Schule“. Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) lobte gestern das Angebot, das den direkten Zugang „zu den renommiertesten Universitäten der Welt“ öffne. Es verlange eine „besondere Leistungsbereitschaft“. Eine Gruppe 20 von 150 Oberstufen-SchülerInnen jeden Jahrgangs werden auf diese Prüfung am HBG vorbereitet.

Vor allem wird selbstständiges Lernen gefordert und gefördert für diese Zusatzqualifikation. Die SchülerInnen müssen in den Bereichen „Kreativität“, Sport und Sozial-Engagement jeweils 50 Stunden-Projekte selbst entwickeln, durchführen und selbstkritisch dokumentieren. Als zusätzliches Fach gibt es „Theory of knowledge“, eine Mischung aus Wissenschafts-Theorie, Philosophie und „Lernen lernen“. Die Lehrer des HBG mussten eine spezielle Fortbildung absolvieren, Schulleiter Helmut Hoffmann hofft, dass die gesamte Schule von den neuen pädagogischen Impulsen profitieren wird. Neben dem klassischen Abitur stehen am Ende – auf Englisch – sechs weltweit „zentrale“ IB-Prüfungen, vier Fächer entsprechen denen des Abiturs. Bei IB herrsche aber „eine andere Prüfungskultur“, sagt Till Stollmann, der „IB-Koordinator“ der Schule. Zum Beispiel werde sein Fach Geschichte nicht so eurozentristisch gelehrt wie das an deutschen Schulen üblich sei.

So kommt der alte Räte-Kommunist, Musiklehrer und Reformpädagoge Hermann Böse, nach dem die seit 1905 bestehende Schule benannt ist, noch zu weltweiten Ehren. kawe