Regionale Visitenkarte

WWW Die neue Domain .hamburg soll lokalen Firmen Vorteile und der Stadt Ehre bringen

Dass nur Hamburger die neue Domain nutzen, wird bei der Anmeldung überprüft

Wer der Welt zeigen will, dass er stolz auf Hamburg ist, kann jetzt klare Zeichen setzen: Er kann seine Website unter der Domain .hamburg statt unter .de führen. Und dass sich in der ersten Stunde des am Mittwoch gestarteten Geschäftsmodells 10.000 Nutzer anmeldeten, macht Bürgermeister Olaf Scholz froh, ist das Ganze doch eine riesige Stadtmarketing-Aktion.

Zudem soll die Neuerung Firmen dadurch Vorteile verschaffen, dass sie leichter im Internet zu finden sind. „Schon jetzt hat jede zweite Anfrage bei der Suchmaschine Google einen lokalen Bezug“, sagt Oliver Süme, Chef der Betreibergesellschaft Hamburg Top-Level-Domain. Er glaubt, dass Google lokale Begriffe künftig noch stärker berücksichtigen wird. Letztlich wird also die Ortlosigkeit des globalen Internets ad absurdum geführt.

Ob Firmen, die bereits Homepages mit .de führen, jetzt massenhaft umstellen, ist zwar ungewiss. Aber in Berlin scheint es bereits zu funktionieren. „Wir gehen davon aus, dass eine regionale Visitenkarte durchaus attraktiv ist“, sagt Carsten Brosda, Medienbevollmächtigter des Senats. Und natürlich, ergänzt Betreiber Süme, „machen wir Denic, dem Provider der .de-Domain, Konkurrenz“.

Allerdings will die Stadt Hamburg, die eine von sechs Gesellschafterinnen des Betreibers ist, die Kontrolle über die Nutzung ihres Namens behalten. Deshalb hat sie sich das Vorkaufsrecht der anderen Gesellschafteranteile gesichert, sollte der Betreiber pleitegehen. Im Gegenzug bekommt die Stadt einen Teil des Gewinns.

Die Kunden, Privatiers und Firmen gleichermaßen, werden für die Nutzung von .hamburg 30 bis 60 Euro jährlich zahlen. Und dass nur Hamburger die Domain nutzen, wird bei der Anmeldung überprüft.  PS