SHORTCUTS

■ Andy Warhols Flesh USA 1968, R: Paul Morrissey, D: Joe Dallesandro, Candy Darling Mit Dallesandro wurde erstmals in der Filmgeschichte ein passives, gut aussehendes, männliches Objekt dem Blick zur Verfügung gestellt. Dallesandro war an Exhibitionismus auch durch Filmarbeiten im frühen Hardcorebereich gewöhnt. Warhol, als Fan von 50er-Erotika, konnte selbst im nostalgischen Genre noch eine Lehre erkennen: Filme müssen zeigen, was die Leute haben wollen. So, 19 Uhr, Metropolis, Hamburg ■ King of Pigs Südkorea 2011, R: Sang-ho Yeun In diesem extrem düsteren Animationsfilm schleppen zwei Männer ihre Traumata aus ihren Schulzeiten durchs Leben. Damals waren die Kämpfe zwischen den „Hunden“ und den „Schweinen“ unerbittlich, doch anders als auf der „Farm der Tiere“ waren hier die Schweine die Opfer. So wurden all jene genannt, die sich nicht wehren konnten und von den brutalen „Hunden“ drangsaliert wurden. Der Film bietet eine pessimistische Vision vom südkoreanischen Leistungssystem. Fr, Sa, 23.15 Uhr, 3001 Kino, Hamburg ■ Die Fremde Deutschland 2010, R: Feo Aladag, D: Sibel Kekilli, Florian Lukas Umay flüchtet samt Söhnchen Cem aus Istanbul, weil ihr Mann sie misshandelte. Ihre Familie in Deutschland sieht das als Schande – und als sie sich auch noch in den Kollegen Stipe verliebt, fällt der Vater eine folgenschwere Entscheidung, um die Familienehre wiederherzustellen. Fr, 21.15 Uhr, Open Air am Altonaer Balkon, Hamburg ■ Die Wirklichkeit kommt Deutschland 2014, R: Niels Bolbrinkers Der „Sendermann“ überzog zwischen 1972 und 1978 die Westberliner Innenstadt mit klassisch paranoiden Schriften. In dem Dokumentarfilm „Die Wirklichkeit kommt“ spielt er eine tragende Rolle. Der Film erzählt von Paranoikern wie dem Sendermann und setzt ihre Zwangsvorstellungen parallel zu den tatsächlichen Möglichkeiten der Überwachung und den Versuchen der Neurowissenschaften, die Gehirnströme der Menschen zu beeinflussen. Mo, 19 Uhr, Universum, Braunschweig ■ Begegnungen nach Mitternacht Frankreich 2013, R: Yann Gonzalez, D: Kate Moran, Beatrice Dalle Ein einsames Haus im Wald. Eine klandestine Abendgesellschaft, die für ein erotisches tête-à-tête geladen hat: Ali, ihr goldgelockter Jüngling Matthias und die androgyne Gouvernante Udo, ein schillerndes pansexuelles Geschöpf. Als Gäste erwartet das Trio: die Schlampe, den Hengst, die Diva und den Teenager. Regisseur Yann Gonzalez wird international als neues Wunderkind des „Queer Cinema“ gefeiert. Do bis Mi, 20 Uhr, City 46, Bremen