Weiterhin kein Lohn für Offshore-Arbeiter

WERKVERTRÄGE Facharbeiter warten immer noch auf Bezahlung. Nun klagen sie vor dem Arbeitsgericht

Niedersachsen hat mobile Beratungsstellen gegen den Missbrauch geschaffen

Die griechischen Werkvertragsarbeiter, die in Mecklenburg-Vorpommern monatelang vergeblich auf ihr Gehalt gewartet haben, werden nun von der Industriegewerkschaft Bergbau-Chemie-Energie (IG BCE) auch rechtlich unterstützt. Die Klagen für das Arbeitsgericht Oldenburg seien fertig, sagt Gewerkschaftssekretär Simon Dicke.

Im Gegensatz zu Mecklenburg-Vorpommern hat das Land Niedersachsen mobile Beratungsstellen geschaffen, um den Missbrauch von Werkverträgen einzudämmen. „Mobile Beratungsteams würden bei der Unternehmensstruktur in Mecklenburg-Vorpommern wenig Wirkung zeigen“, hieß es vom Arbeitsministerium in Schwerin.

Mehr als hundert Facharbeiter hatten in prekären Unterkünften in Mecklenburg-Vorpommern auf ihren Lohn gewartet. Beschäftigt waren sie bei der Firma Paan, deren Konten die Staatsanwaltschaft gesperrt hatte. Bis der Lohn ausgezahlt werde, könne es lange dauern, sagt Dicke. Die Arbeiter hätten keine schriftlichen Verträge mit der Firma.

Die IG BCE fordert einen Stundenlohn von 14 Euro. Die Gewerkschaft klage ein, was den Arbeitern versprochen worden sei, sagt Dicke. Nur 35 Klagen liegen vor, der Rest der Männer ist längst in die Heimat abgereist.

Die Landesregierung werde sich auf Bundesebene für eine einheitliche europäische Gesetzesgrundlage zu Werkverträgen einsetzen, verspricht das Arbeitsministerium in Schwerin. Konkrete eigene Maßnahmen hat es aber nicht geplant.

In Niedersachsen waren nach dem tödlichen Brand in einer Unterkunft für Werkvertragsarbeitern der Meyer-Werft mobile Beratungsteams aufgestellt worden. Sie fahren zu den Arbeitern, um Missbrauchsfälle zu dokumentieren. Die Beratungsstellen sollen nach Angaben des Arbeitsministeriums in Hannover ausgebaut werden.  NOK