hamburger szene
: Kleingedrucktes

Gold und Kristall sind der Rahmen für das Grußwort des Ole von Beust im Rathaus aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Hamburger Verbraucherzentrale. Der historische Rückblick – nicht nur auf das Zwei-Mann-Unternehmen im Jahr 1957 – bildet das Gerüst für die Rede von Verbraucherzentralen-Geschäftsführer Günter Hörmann. Die zunehmende „freie Mitarbeit“ der Verbraucher in der sozialen Marktwirtschaft schließlich schwebt dem Trendforschungs-Professor Peter Wippermann für die Zukunft vor.

Keine Rahmenbedingung jedoch, kein Gerüst und keine Prognose ohne Kleingedrucktes – wenn schon nicht hier im Barocken Festsaal, dann erst recht nicht da draußen. Die Aufklärung und juristische Unterstützung in den unterschiedlichsten und zunehmend unübersichtlich werdenden Lebenslagen eines Jeden, das also, was die Jubilarin zur Aufgabe hat, wird immer wichtiger: Wer rechnet denn schon mit unsichtbar werdender Druckerschwärze auf Kassenbons?

Nichts von derlei Machenschaften prägt den Empfang bei Häppchen und Sekt, den der Senat für den von ihm finanziell unterstützten, aber ansonsten unabhängigen Verein und ausgewählte Gratulanten spendiert hat. „50 Jahre und kein bisschen leise“, das klingt als Motto ein wenig angestaubt, aber wohl nicht deswegen verlassen viele der Anwesenden – deren Alter ebenfalls zu feiern sein könnte – allmählich sang- und klanglos den Saal. Durchaus leise. Katrin Wefers