Olympia spaltet Grüne

BEWERBUNG Kreuzberger Kreisverband sagt anders als Fraktion im Abgeordnetenhaus Nein

Die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg stellen sich anders als die grüne Abgeordnetenhausfraktion gegen Olympische Spielen in Berlin. „Spielplätze und Radwege statt weitere größenwahnsinnige Mammutprojekte“, überschrieben sie eine am Mittwoch verbreitete Pressemitteilung. Darin kündigt der Kreisvorstand an, beim nächsten Landesparteitag eine klare Ablehnung durch den Landesverband zu beantragen. Zudem schließe man sich Protestbündnissen an.

„Berlin braucht kein Olympia, sondern Stadtentwicklung von unten“, äußerte sich Kreisvorstandsmitglied Annika Gerold. Die Stadt leide heute noch unter den unnötigen Bauten für die 1993 gescheiterte Bewerbung für die Olympischen Spiele des Jahres 2000. „Solange viele Schultoiletten nicht funktionieren, ist es schlicht unverantwortlich vom Senat, dem Internationalen Olympischen Komitee Geld in den Rachen zu werfen“, meint ihr Vorstandskollege Werner Graf. Mit dem Hinweis auf die maroden Schulklos lehnt bereits die Linksfraktion im Abgeordnetenhaus eine Bewerbung ab.

Die dortige Grünen-Fraktion hingegen will ihre Haltung vom Konzept des Senats abhängig machen. In der jüngsten Plenarsitzung Anfang Juli bezeichnete ihr Redner eine Bewerbung als „eine einmalige Chance“. STA